| Innung, Prävention & Arbeitsschutz
Gefährdungsbeurteilung leicht gemacht
Für Manfred Amon ist eines klar: „Es passieren immer noch zu viele Unfälle auf unseren Baustellen“, so der Obermeister der Zimmerer-Innung Bamberg. Deshalb ist es wichtig, dass sich Unternehmer im Vorhinein überlegen, welche Gefahren es auf der Baustelle gibt und zwar im Rahmen einer Gefährdungsbeurteilung.
„Damit bin ich als Unternehmer gesetzlich abgesichert, wenn ein Unfall passiert“
Beim Online-Workshop „Sicherheit mit einem Griff“ am 1. April lernten die Mitglieder der Zimmerer-Innungen Bamberg und Forchheim, wie sie die Gefährdungsbeurteilung mithilfe der App DigitGB – auf einfache Weise und in kurzer Zeit – erstellen können. Den Workshop-Teilnehmern entstehen keine Kosten und sie können von Fördermitteln der BG BAU profitieren. Referent war Peter Löchle von der Firma secum in Kempten.
Der Workshop besteht aus zwei Teilen à drei Stunden. Zunächst ging es darum, warum es für Unternehmer wichtig ist, eine Gefährdungsbeurteilung zu erstellen. Obermeister Manfred Amon erzählt: „Damit bin ich als Unternehmer gesetzlich abgesichert, wenn auf der Baustelle ein Unfall passiert.“
Er fügt hinzu: „Klar, mündlich weisen wir unsere Mitarbeiter ständig daraufhin, dass sie das Gerüst richtig absichern – aber das reicht nicht. Wir müssen die Gefahren schriftlich festhalten.“
Bis zum nächsten Treffen erstellen die Teilnehmer eine komplette Gefährdungsbeurteilung
Das funktioniert mit der BG-App DigitGB. Diese hatten sich die Teilnehmer bereits vor dem Workshop heruntergeladen und sich eine Muster-Baustelle überlegt, wie „Dachstuhl aufstellen“ oder Dachaufstockung“.
In der App gibt es verschiedene Rubriken, etwa zu mechanischen und elektrischen Gefährdungen. Der Nutzer beantwortet dazu Fragen per Mausklick, wie: „Besteht die Gefahr des Abstürzens oder Durchstürzens?“ und klickt dann das passende Feld an: „Keine“, „Vielleicht“ oder „Ja“.
Zwischen den Erklärungen des Referenten konnten die Teilnehmer die App in etwa zehnminütigen Pausen immer wieder selbst testen und anschließend Nachfragen dazu stellen. Am 15. April treffen sich die Workshop-Teilnehmer wieder. Bis dahin erstellen sie eine komplette Gefährdungsbeurteilung.
Zum Nutzen des Online-Workshops: Teilnehmer sorgen mit ihrer Gefährdungsbeurteilung für Sicherheit und Schutz des Betriebes sowie der Mitarbeiter und erfüllen gleichzeitig eine elementare gesetzliche Verpflichtung, die ihnen schon lange im Magen liegt. Für die Teilnahme erhält ein Unternehmen pro Workshop 50 Meisterhaft***-Punkte.
On top können die Workshop-Teilnehmer Fördermittel der BG BAU aus dem Projekt „Bau auf Bau“ für Präventionsgerätschaften (Helme, Leitern, Lifelines etc.) in Anspruch nehmen: Beitragsunabhängig und bei Vorliegen der weiteren Voraussetzungen in Höhe von 3000/5000 oder 10.000 Euro.
- Weitere Informationen: Gefährdungsbeurteilung selbst erstellt